Poem of the day

The Card-Dealer
by Dante Gabriel Rossetti (1828-1882)

Could you not drink her gaze like wine?
      Yet though its splendour swoon
Into the silence languidly
      As a tune into a tune,
Those eyes unravel the coiled night
      And know the stars at noon.

The gold that’s heaped beside her hand,
      In truth rich prize it were;
And rich the dreams that wreathe her brows
      With magic stillness there;
And he were rich who should unwind
      That woven golden hair.

Around her, where she sits, the dance
      Now breathes its eager heat;
And not more lightly or more true
      Fall there the dancers’ feet
Than fall her cards on the bright board
      As ’twere a heart that beat.

Her fingers let them softly through,
      Smooth polished silent things;
And each one as it falls reflects
      In swift light-shadowings,
Blood-red and purple, green and blue,
      The great eyes of her rings.

Whom plays she with? With thee, who lov’st
      Those gems upon her hand;
With me, who search her secret brows;
      With all men, bless’d or bann’d.
We play together, she and we,
      Within a vain strange land:

A land without any order,—
      Day even as night, (one saith,)—
Where who lieth down ariseth not
      Nor the sleeper awakeneth;
A land of darkness as darkness itself
      And of the shadow of death.

What be her cards, you ask? Even these:—
      The heart, that doth but crave
More, having fed; the diamond,
      Skilled to make base seem brave;
The club, for smiting in the dark;
      The spade, to dig a grave.

And do you ask what game she plays?
      With me ’tis lost or won;
With thee it is playing still; with him
      It is not well begun;
But ’tis a game she plays with all
      Beneath the sway o’ the sun.

Thou seest the card that falls,—she knows
      The card that followeth:
Her game in thy tongue is called Life,
      As ebbs thy daily breath:
When she shall speak, thou’lt learn her tongue
      And know she calls it Death.

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Poem of the day

Ode à Cassandre
by Pierre de Ronsard (1524-1585)

      Mignonne, allons voir si la rose
Qui ce matin avoit desclose
Sa robe de pourpre au Soleil,
A point perdu ceste vesprée
Les plis de sa robe pourprée.
Et son teint au vostre pareil.

      Las! voyez comme en peu d’espace,
Mignonne, elle a dessus la place
Las, las, ses beautez laissé cheoir!
O vrayment marastre Nature,
Puis qu’une telle fleur ne dure
Que du matin jusques au soir!

      Donc, si vous me croyez mignonne,
Tandis que vostre âge fleuronne
En sa plus verte nouveauté,
Cueillez, cueillez vostre jeunesse:
Comme à ceste fleur la vieillesse
Fera ternir vostre beauté.

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Poem of the day

Der Ring des Polykrates
by Friedrich Schiller (1759-1805)

Er stand auf seines Daches Zinnen,
Er schaute mit vergnügten Sinnen
Auf das beherrschte Samos hin.
»Dies alles ist mir untertänig«,
Begann er zu Ägyptens König,
»Gestehe, daß ich glücklich bin.«

»Du hast der Götter Gunst erfahren!
Die vormals deinesgleichen waren,
Sie zwingt jetzt deines Szepters Macht.
Doch einer lebt noch, sie zu rächen,
Dich kann mein Mund nicht glücklich sprechen,
Solang des Feindes Auge wacht.«

Und eh der König noch geendet,
Da stellt sich, von Milet gesendet,
Ein Bote dem Tyrannen dar:
»Laß, Herr! des Opfers Düfte steigen
Und mit des Lorbeers muntern Zweigen
Bekränze dir dein festlich Haar.

Getroffen sank dein Feind vom Speere,
Mich sendet mit der frohen Märe
Dein treuer Feldherr Polydor –«
Und nimmt aus einem schwarzen Becken,
Noch blutig, zu der beiden Schrecken,
Ein wohlbekanntes Haupt hervor.

Der König tritt zurück mit Grauen:
»Doch warn ich dich, dem Glück zu trauen«,
Versetzt er mit besorgtem Blick.
»Bedenk, auf ungetreuen Wellen,
Wie leicht kann sie der Sturm zerschellen,
Schwimmt deiner Flotte zweifelnd Glück.«

Und eh er noch das Wort gesprochen,
Hat ihn der Jubel unterbrochen,
Der von der Reede jauchzend schallt.
Mit fremden Schätzen reich beladen,
Kehrt zu den heimischen Gestaden
Der Schiffe mastenreicher Wald.

Der königliche Gast erstaunet:
»Dein Glück ist heute gut gelaunet,
Doch fürchte seinen Unbestand.
Der Kreter waffenkundge Scharen
Bedräuen dich mit Kriegsgefahren,
Schon nahe sind sie diesem Strand.«

Und eh ihm noch das Wort entfallen,
Da sieht mans von den Schiffen wallen,
Und tausend Stimmen rufen: »Sieg!
Von Feindesnot sind wir befreiet,
Die Kreter hat der Sturm zerstreuet,
Vorbei, geendet ist der Krieg.«

Das hört der Gastfreund mit Entsetzen:
»Fürwahr, ich muß dich glücklich schätzen,
Doch«, spricht er, »zittr ich für dein Heil.
Mir grauet vor der Götter Neide,
Des Lebens ungemischte Freude
Ward keinem Irdischen zuteil.

Auch mir ist alles wohlgeraten,
Bei allen meinen Herrschertaten
Begleitet mich des Himmels Huld,
Doch hatt ich einen teuren Erben,
Den nahm mir Gott, ich sah ihn sterben,
Dem Glück bezahlt‘ ich meine Schuld.

Drum, willst du dich vor Leid bewahren,
So flehe zu den Unsichtbaren,
Daß sie zum Glück den Schmerz verleihn.
Noch keinen sah ich fröhlich enden,
Auf den mit immer vollen Händen
Die Götter ihre Gaben streun.

Und wenns die Götter nicht gewähren,
So acht auf eines Freundes Lehren
Und rufe selbst das Unglück her,
Und was von allen deinen Schätzen
Dein Herz am höchsten mag ergötzen,
Das nimm und wirfs in dieses Meer.«

Und jener spricht, von Furcht beweget:
»Von allem, was die Insel heget,
Ist dieser Ring mein höchstes Gut.
Ihn will ich den Erinnen weihen,
Ob sie mein Glück mir dann verzeihen.«
Und wirft das Kleinod in die Flut.

Und bei des nächsten Morgens Lichte,
Da tritt mit fröhlichem Gesichte
Ein Fischer vor den Fürsten hin:
»Herr, diesen Fisch hab ich gefangen,
Wie keiner noch ins Netz gegangen,
Dir zum Geschenke bring ich ihn.«

Und als der Koch den Fisch zerteilet,
Kommt er bestürzt herbeigeeilet
Und ruft mit hocherstauntem Blick:
»Sieh, Herr, den Ring, den du getragen,
Ihn fand ich in des Fisches Magen,
O, ohne Grenzen ist dein Glück!«

Hier wendet sich der Gast mit Grausen:
»So kann ich hier nicht ferner hausen,
Mein Freund kannst du nicht weiter sein.
Die Götter wollen dein Verderben,
Fort eil ich, nicht mit dir zu sterben.«
Und sprachs und schiffte schnell sich ein.

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Poem of the day

Rondeau
by Charles d’Orléans (1394-1465)

Le temps a laissié son manteau
De vent, de froidure et de pluie,
Et s’est vestu de broderie,
De soleil luyant, cler et beau.

Il n’y a beste ne oiseau,
Qu’en son jargon ne chante ou crie:
«Le temps a laissié son manteau.»

Rivière, fontaine et ruisseau
Portent, en livree jolie,
Gouttes d’argent d’orfeverie,
Chascun s’abille de nouveau :
Le temps a laissié son manteau.

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Poem of the day

From Pippa Passes
by Robert Browning (1812-1889)

The year’s at the spring,
And day’s at the morn;
Morning’s at seven;
The hill-side’s dew-pearled;
The lark’s on the wing;
The snail’s on the thorn;
God’s in His heaven—
All’s right with the world!

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Poem of the day

The Funeral Bell
by Henry David Thoreau (1817-1862)

One more is gone
Out of the busy throng
      That tread these paths;
The church-bell tolls,
Its sad knell rolls
      To many hearths.

Flower-bells toll not,
Their echoes roll not
      Upon my ear;
There still, perchance,
That gentle spirit haunts
      A fragrant bier.

Low lies the pall,
Lowly the mourners all
      Their passage grope;
No sable hue
Mars the serene blue
      Of heaven’s cope.

In distant dell
Faint sounds the funeral bell;
      A heavenly chime;
Some poet there
Weaves the light-burthened air
      Into sweet rhyme.

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Poem of the day

A su retrato
by Sor Juana Inés de la Cruz (1651-1695)

Este que ves, engaño colorido,
que, del arte ostentando los primores,
con falsos silogismos de colores
es cauteloso engaño del sentido;

Éste, en quien la lisonja ha pretendido
excusar de los años los horrores,
y venciendo del tiempo los rigores
triunfar de la vejez y del olvido,

Es un vano artificio del cuidado,
es una flor al viento delicada,
es un resguardo inútil para el hado:

Es una necia diligencia errada,
es un afán caduco y, bien mirado,
es cadáver, es polvo, es sombra, es nada.

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Poem of the day

Rondeau
by Guillaume de Machault (c. 1300-1377)

Blanche com lis, plus que rose vermeille,
Resplendissant com rubis d’Oriant,

En remirant vo viauté nonpareille,
Blanche com lis, plus que rose vermeille,

Sui si ravis que mes cuers toudis veille
Afin que serve a loy de fin amant,
Blanche com lys, plus que rose vermeille,
Resplendissant com rubis d’Oriant.

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Poem of the day

Skaldens Morgonpsalm
by Esaias Tegnér (1782-1846)

Sol, som från mig flytt!
Över bergets topp
Lyfter du på nytt
Strålig hjässa opp.
Jag vill bedja med de myriader.
Hör mig sångens, hör mig ljusets fader.

Tag mig med i skyn
På din himmelsfärd!
Öppna för min syn
Diktens sköna värld!
Låt dess gudabilder i det höga
Sväva klara för ett dödligt öga!

Lär mig måla se’n
För den dunkla jord
Varje himlascen:
Giv mig språk och ord,
Att de flyktiga gestalter stanna
På mitt papper, levande och sanna.

Giv mig kraft och mod
Att förakta rätt
Dårars övermod,
Tidens kloka ätt,
Som beler vad skaldens pensel målar,
Fåfängt doppad uti dina strålar!

För den bleka nöd
Stäng igen min dörr;
Giv i dag mig bröd
Som du givit förr;
Att den höga himlakraft ej rymmer
Ur mitt bröst för jordiska bekymmer!

O! du vet det väl,
Hur jag älskar dig.
Därför fyll min själ,
Fyll den helt med dig!
Ärans, guldets, maktens åtrå vike
Från mitt rena hjärta, från ditt rike!

Se, du hör min bön,
Hör mitt lov också!
Jorden syns mer skön,
Himlen mera blå.
Andar viska i de svala lunder,
jag hör harpor, jag ser skaparns under.

Tiden flyger bort,
Konsten är så lång,
Livet är så kort.
Upp min själ till sång!
Guden kommer. Lyssnen myriader
Det är sångens, det är ljusets fader.

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Poem of the day

Gegen Verführung
by Bertolt Brecht (1898-1956)

Laßt Euch nicht verführen!
Es gibt keine Wiederkehr.
Der Tag steht in den Türen,
Ihr könnt schon Nachtwind spüren:
Es kommt kein Morgen mehr.

Laßt Euch nicht betrügen!
Das Leben wenig ist.
Schlürft es in vollen Zügen!
Es wird Euch nicht genügen,
Wenn Ihr es lassen müßt!

Laßt Euch nicht vertrösten!
Ihr habt nicht zu viel Zeit!
Laßt Moder den Erlösten!
Das Leben ist am größten:
Es steht nicht mehr bereit.

Laßt Euch nicht verführen
Zu Fron und Ausgezehr!
Was kann Euch Angst noch rühren?
Ihr sterbt mit allen Tieren
Und es kommt nichts nachher.

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